Kletterer stiegen der Kirche aufs Dach

Am Freitag, den 8. Juni 2008 stiegen gegen 10.00 Uhr der evangelischen Kirche in Essingen einige Kletterer aufs Dach. Pfarrer Richard Hackländer hatte die kurzfristige Zusage der Firma Franz-Josef Skrzipek erhalten, das Kirchturmdach zu reparieren.

Bürgermeister Hartmut Doppler und die Freiwillige Feuerwehr hatten sich dafür eingesetzt mit Hilfe des Leiterwagens der Feuerwehr Spezialisten auf das Dach des Kirchturms zu heben, aber der Turm erwies sich als zu hoch für das Vorhaben.

Die Firma Skrzipek hat nun heute das Problem mit Kletterern gelöst, die mit Seilzügen in einem speziellen Arbeitsitz das Kirchturmdach repariert hatten.

Seit dem großen Sturm im Frühjahr 2007 war das Dach beschädigt. Einige Dachschindeln waren losgerissen worden. Die Schäden konnten jetzt erst ausgebessert werden, weil die Bürokratie - in dem Fall die Versicherung - mal wieder zugeschlagen hatte.

Natürlich hätte man einen Kranwagen bestellen können, um die Dachdecker in die entsprechende Höhe zu bringen. Aber Kranwagen sind nicht billig und die Evangelische Gemeinde konnte durch diese Nutzung althergebrachter Techniken und Arbeitsmethoden Geld sparen. Defekte Schieferplatten und Löcher im Dach wurden in den Originalzustand gebracht - als hätte der Erbauer selbst Hand angelegt: Kirchturmrenovierung in Perfektion.

Zuerst stiegen Franz-Josef Skrzipek und ein Mitarbeiter im Inneren des Turmes nach oben. Material und Kletterausrüstung mussten dabei mitgenommen werden. Durch eine Luke, die so gut in das Dach eingearbeitet ist, dass sie von unten kaum wahrnehmbar war, kletterte zuerst der Meister und brachte die Seile und Sicherungen an. Als erstes wurde mit einer Teleskopstange ein Seil über einen an der Kirchturmspitze angebrachten Haken geschoben. An diesem Seil zog Franz-Josef Skrzipek eine Strickleiter nach oben und hängte sie ebenfalls in den Haken ein.

Dann stieg er, selbst mit einem Seil aus dem Turminneren gesichert, nach oben, brachte mehrere Stahlseile und einen Schwunggurt eng umschlungen um die untere Turmspitze an. An dieser kräftigen Grundsicherung wurde ein Flaschenzug – daran der Arbeitssitz – und die Sicherungsseile angebracht.

Nun war der Mitarbeiter Herrn Skrzipeks an der Reihe. Er schwang sich auf den Arbeitssitz und begann die fehlenden Dachplatten zu ersetzen. Am Arbeitssitz sieht man rechts und links zwei Eimer befestigt, die dem Transport des Arbeitsmaterials (Schieferplatten, Nägel), des Werkzeugs (Hammer, Bohrer) und einer Flasche Wasser dienten.

Bereits gegen vier Uhr waren die beiden mit ihrer Arbeit fertig und das Dach fachgerecht repariert. Man sieht, das nicht immer moderne Technik zum Ziel führt, sondern auch Methoden, die schon alte Turmbaumeister angewandt haben.

Wenn Sie die Arbeit verfolgen wollen, so klicken Sie hier und schauen sich die Bilder dazu an.

Zurück zur Startseite          -          Zur Archivübersicht
Zu den Bildern